Die Fuggerei ist sehr alt. In der Fuggerei wohnen Menschen. Die Fuggerei wurde 1521 von Jakob Fugger für katholische Augsburger Bürger:innen gebaut. Das war im Mittelalter. Die Zeit zwischen dem Jahr 500 und dem Jahr 1500 nennen wir heute so. Im Mittelalter wurde oft Geld oder Land gestiftet. Stiften ist wie Spenden oder Verschenken. Damit wurde dann etwas Gutes gemacht. Zum Beispiel ein Armenhaus gebaut. Vor 500 Jahren haben die Menschen an einen strengen Gott geglaubt. Sie glaubten auch an ein Leben nach dem Tod. Wer Geld oder Land verschenkt hat, wollte etwas Gutes tun für andere Menschen. Aber auch um nach dem Tod als Belohnung in den Himmel zu kommen.
In der Fuggerei sind 140 Wohnungen und 67 Häuser. Hier wohnen heute 150 bedürftige Menschen. Die Miete kostet nur knapp 1 Euro im Jahr. Die Bewohner:innen sprechen täglich drei Gebete für Jakob Fugger und die Stifterfamilie Fugger. Beim Bau wurde der einzelne Mensch sehr wichtig genommen. Das war was Besonderes. Jeder Bewohner und jede Bewohnerin hat seine eigene Wohnung mit eigenem Aufgang. Die Fuggerei war nie ein Armenhaus. Die Siedlung war nicht für arbeitslose Bettler gedacht. Sie ist vor allem für Leute, die gearbeitet haben. Und die Pech oder Unglücksfälle erlebt haben. Die Menschen sollen mit einem Dach über dem Kopf zur Ruhe kommen. In der Zeit können sie sich wieder etwas aufbauen. Und dann wieder hinaus gehen und woanders leben. Es werden 5 bis 10 Wohnungen im Jahr frei. Es gibt es eine lange Warteliste. Menschen ohne Wohnung kann daher nicht schnell geholfen werden.
In diesem Jahr gibt es Infomationen auf dem Augsburger Rathausplatz. Dort wird in einem Zelt die Idee der Fuggerei vorgestellt. Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.fugger.de und www.fuggerei-next500.de.
Der Beitrag ist in einfacher Sprache gehalten. Er geht zurück auf den Artikel „Vergnügen und Last“ von Jürgen Kannler, veröffentlicht am 19. März 2021 von a3kultur – Feuilleton für Augsburg Stadt/Land und Wittelsbacher Land
Zur Quelle: https://a3kultur.de/positionen/vergnuegen-und-last