Fehler Kuti – wenn Politik auf Musik trifft

Der Musiker Fehler Kuti heißt eigentlich Julian Warner. Er macht auch Theater. Dass er auch Kultur-Anthropologie studiert hat, hört man an seinen Texten. Kultur-Anthropologie ist die Wissenschaft von Menschen und Kulturen.

Fehler Kuti – das ist eine humoristische Verfremdung des Namens Fela Kuti. Er war ein nigerianischer Afrobeat-Musiker. Als mal jemand ein Bühnenfoto von Juliam Warner gesehen hat, sagte er, sehe aus wie Punkband-Version des afrikanischen Musikers. Das hat Julian Warner gefallen. Genau wie Fela Kuti macht auch Fehler Kuti politische Musik.

Sein erstes Album hieß „Schland Is The Place For Me“. Es handelt viel von Rassismus. Menschen mit einer bestimmten Abstammung oder Religion werden manchmal einer Rasse zugeordnet. Rassismus geht aber noch viel weiter. Gewisse Völker oder Menschen werden oftmals als dumm, faul oder auf eine andere Art minderwertig dargestellt.

Das Album „Professional People“ kam im Sommer 2021 heraus. Es handelt von Solidarität, Ungerechtigkeit, Klassen- und Verteilungskämpfe – auch während der Corona-Krise. Wenn Menschen solidarisch handeln, fühlen sie, dass sie zusammen gehören oder etwas gemeinsam erreichen wollen. In der Corona-Krise hat Fehler Kuti gesehen, wie zum Beispiel Musiker:innen und auch andere Menschen keine staatlichen Hilfen bekommen haben. Diese Erfahrungen hat er zum Thema seiner Songs gemacht.

Die Musik ist experimentell. Vieles ist elektronisch. Seine Texte sind auf Englisch gemixt mit Deutsch, auch „Denglisch“ genannt. Fehler Kutis Eltern waren als Anghörige der britichen Armee in Deutschland stationiert. In seinem Elternhaus wurde Englisch gesprochen. Für einige deutsche Wörter wurde im Gespräch oft so schnell kein englisches Wort gefunden, dann Denglisch gesprochen. Fehler Kuti meint: „Es geht auch um diesen Zwischenraum: Ich habe einen britischen Pass, einen deutschen Pass werde ich wahrscheinlich nicht bekommen, obwohl ich hier geboren bin. Und das umzudeuten, darum geht es mir. Zu sagen: Es gibt auch eine (..) Kultur, die aus diesem Zwischenraum erwächst“. Diese Zwischenräume sind auch in der Musik zu hören.

Dieser Beitrag ist in einfacher Sprache gehalten. Er geht zurück auf einen Beitrag von Ralf Summer für den Bayerischen Rundfunk und einem Interview im „Popcast“, dem gemeinsamen Podcast vom Goethe-Institut und dem BR Zündfunk.

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